Freitag, 19. Mai 2006

sex ist eklig und riecht nach sardellen

Johanna Schmidberger:

WARUM ICH KEINEN SEX MAG

Von meiner Tierseele her bin ich ein Esel. Ich bin bockig, störrisch, trotzig und halsstarrig. Ich weigere mich. Sex ist eklig und riecht nach Sardellen. Schon dieses Gegrapsche davor... Tatscht mich nicht an!

Am liebsten wollte ich mich oft dem Mann, dem ich gerade verfallen war, vor die Füße schmeißen und in die Waden beißen, bis er reagiert.

Als ich noch jung war, sperrte ich mich immer, so lang es ging, gegen jegliche Erregung. Wenn es einer schaffte, mich zu dem Umschlagpunkt zu bringen, wo ich alles dafür gegeben hätte, daß diese Lust nie mehr aufhört, glaubte ich an die große Liebe.

Ich kann die Frauen verstehen, die sich die Scham und ihr Sündengefühl dreimal pro Woche aus dem Leib prügeln lassen, um die Erlaubnis zur Lust zu bekommen.

Aber ich fürchte, ich bin zu wehleidig für solche radikalen Touren.

Ich bin polymorph-pervers: sadistisch und masochistisch, exhibitionistisch und voyeuristisch, Fetischistin, schwul, verklemmt und obszön, frömmelnd und verhurt. Beim Anschauen von Animal-Sex-Videos bekam ich jüngst einen Orgasmus. Da machte es eine Frau einem Hund und einem Pferd auf französisch. Und dann haben die ihr voll in den Mund gespritzt. Nicht, daß ihr denkt, ich wäre eine Sodomistin. Ich bin noch viel schlimmer. Ich bin auch Päderastin, Flagellantin, Penetrantin, Chauvinistin, Feministin, Pseudochristin, Analfaschistin, Kopulateuse ohne Gefühl, eine Liebhaberin mit Skrupel und Bremse.

Nehmt Euch in acht!

Glaubt bloß nicht, daß wir dasselbe wollen. Da liegt eine Verwechslung vor.

Ich scheiße jedem auf den Schwanz, der ihn mir zu früh reinstecken will.

Ich liebe die Männer, die Weiberfleisch zu genießen wissen. Frauen sind zügellose Anarchistinnen.

Wenn sie gut begattet oder bezahlt werden, machen sie alles. Werden sie es nicht, gibt's Rache. Ich spreche allgemeingültig für jenen Teil der Menschheit, aus dem die Kinder kommen.

Meine Liebe zu den jungen Rüpeln entdeckte ich, weil sie mich so tierisch rammalten. Aber ich verlange, daß sie anfangen zu denken, denn ich finde Neandertaler unausstehlich.

Ein Bock, der nicht denken kann, ist schlimmer als ein Philosoph, der nicht ficken kann.

Daß die Lust so verquer und verkorkst ans Tageslicht kommt, ist nicht (so) schlimm, auch nicht, daß man gerne heiraten will. Wir dürfen diese Phänomene nicht für bare Münze nehmen und denken: "Aha, das ist also meine Veranlagung, meine Bestimmung, dies muß ich jetzt also mein ganzes Leben lang so weitermachen, weil es doch dieses eine Mal so intensiv war."

Beim nächsten Mal ist es nicht mehr so intensiv, und dann denkt man, es müßte noch extremer gestaltet werden. Diese Taktik fuhrt, zu Ende gedacht, in den Tod. Ich glaube nicht, daß Nietzsche das so gemeint hat mit dem Satz: "...denn alle Lust will Ewigkeit, will tiefe tiefe Ewigkeit."

Was wir echt lernen müssen, ist die Verständigung. Das Schweigen und Nichtwissen ist wirklich abgrundtief. Diese wahnsinnigen Ehen, wo der Ehemann 25 Jahre lang glaubt, erst komme die Vorspeise, dann die Hauptspeise, dann die Nachspeise, und nicht versteht, warum die Ehefrau, die nichts sagt, sich seit 15 Jahren nicht mehr anfassen läßt. Es ist sicherlich nur ein Verdienst der Konsum- und Freizeitindustrie, daß die Menschen nicht schon früher an Krebs und Herzinfarkt sterben oder mit dem Küchenmesser oder der Axt aufeinander losgehen.

"Love is a battlefield."

Was wissen die Männer und Frauen schon über ihre Wünsche?

Wann hatten sie schon einen freien Geist, darüber nachzudenken?

Wenn die Gattin schon von vorneherein weiß: "Jetzt schraubt er mir gleich hier ’rum, und dann drückt er dieses Knöpfchen, weil er mich geil machen will", fühlt sie sich zu Tode beschissen und glaubt an gar nichts mehr. Vielleicht hatte sie ursprünglich sogar Lust. Und der Mann denkt: "Hoffentlich schaffe ich es heute, sie anzuturnen und zu befriedigen." Doch so verfahren, wie die Situation ist, könnte er 50 Handstände machen, ohne bei ihr den Schimmer einer Hoffnung zu erwecken. Und heimlich plagen einen die schlimmsten Phantasien: Die Frau sieht sich von zwei Männern vergewaltigt, in den Mund gefickt, angewichst und drübergepißt. Sie treibt’s im Fahrstuhl, im Zug, in aller Öffentlichkeit, sie wird gefesselt, kriegt die Augen verbunden, wird verschleppt, versklavt, bekommt einen Erkennungsring in die Schamlippen usw. Beim Mann dasselbe in Grün.

Wohin mit diesen Bildern? Die wollen ausgelebt werden. Damit man wieder denken kann. Die wollen wahrscheinlich in kosmisches Gelächter aufgelöst werden. Am liebsten vielleicht mit dem vertrautesten Geliebten oder aber erstmal mit einem fremden Scheusal.

Mit Männern, bei denen als Schutzreaktion vor dem Sex die Verachtung einsetzt, gehe ich nicht mehr ins Bett. Ich brauche auch keine Troubadoure, sondern Männer, die mitdenken.

Wir sind geschichtliche Wesen, und jegliche geistige, emotionelle und sexuelle Verirrung läßt sich damit begründen. Bis jetzt sind wir kontrahierte Amöben, stinkende Kotfässer, Schleimscheißer, Sackratten, Güllebomber, zweibeinige Jauchebeutel.

Heilandsakrament!

Wir sollten langsam Menschen werden! Kennen wir überhaupt die Schönheit eines angstlosen Körpers?

Paradise now!

Die Angst muß von der Erde verschwinden.

In Ewigkeit.

Amen.
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Aus: Birger Bumb und Beate Möller (Hrsg.) / Sommercamp im Wilden Westen? - Bleibt freie Liebe Utopie? (1990).

diverses von meinem abgotte herrn kinski

Klaus Kinski und sein Publikum

Doch dann wurde es plötzlich wieder still, Kinski war noch einmal vor dem grünen Vorhang erschienen und hatte, wie Jesus, die Arme erhoben: »Also, gut! ... Wenn sich eine Dame bereit findet, vorzutreten und mir hier, vor versammeltem Publikum, einen zu blasen, dann spiele ich euch noch einmal - ein letztes Mal! - die Schreibmaschine!«

Fünf junge Herren stürzten gleichzeitig nach vorne, um sich zu produzieren, aber Kinski wies sie empört von sich. Wenn's sein mußte, hielt er schon mal seinen Arsch hin - mit Cocteau, zum Beispiel, war er in der Nacht zuvor im Hotel am Zoo verschwunden, und in Zeiten der Not arbeitete er, ohne Hemmungen, auch mal als Stricher-, aber

»Weiberfleisch«

war es, das allein ihn in Erregung zu setzten vermochte.

Darum rief er »Du -!« und deutete auf eine Schönheit im festlichen Abendkleid, die ausgesehen haben soll wie die chilenische Nachtigall Rita Serrano. Die scheint nicht lange gezögert zu haben, trat auf die winzige Bühne, kniete sich vor Kinski hin, öffnete seinen Hosenschlitz, nahm sein Dingsbums oder Bumsdings heraus und begann »mit arroganter Miene« daran zu lutschen. Totenstille.

algebraNur Kinski, der mit rollenden Augen ins Publikum starrte, keuchte und schrie schließlich Obszönitäten.

Aus "Meine wilden Jahre" - Will Tremper

new sweet home

meine neue adresse im bregenzer wald per heute1-Bregenz-farmhouse-2
hier bleibe ich bis zum eintritt in die pension anfang 2008
freiberuflich tätig im bereich verkehrs_logistik
das fahrrad links unten ist noch aus grazer studentenjahren
hinter einem der offnen fenster meine kemenate
mit 27 quadratmetern
das haus stammt aus 1788
und gehörte einst einem dornbirner riemenschneider
nun runter nach lindau
brigitte nimmt mich in ihrem uralt_toyota_landcruiser mit
ich lade sie dann in lindau
am hafen etwa
zum mittagessen ein
dann wird mann
weitersehn
abend telephon mit marie
ich werd sie am donnerstag wiedersehn
das wird ein fest
für alle sinne
am grünen see
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